Spiel mit Ambivalenzen
Freies Improvisieren im Spannungsfeld von Subjektivität und Sozialitä
Kurt Lüscher
Freie Improvisation fasziniert und provoziert. Der unmittelbare Anstoss liegt im Attribut «frei»: Es bietet Anlass zu Diskussionen, zu denen dieser Aufsatz einen Beitrag aus soziologischer Perspektive leistet. Er geht von der Beobachtung aus, dass Musizieren identitätsstiftend ist, also zu Entwicklung und Entfaltung wichtiger Facetten der Persönlichkeit beiträgt. Im Falle der Freien Improvisation bestehe ein enger Zusammenhang mit dem Ringen um die Eigentümlichkeit dieser Musik, also ihre Definition, mithin ihre «Identität». Evidenz dafür biete die laufende Diskussion in der
dissonance. Lüscher vertritt die Meinung, dass ein elaboriertes Verständnis von «Ambivalenz» geeignet sei, die Analyse dieser Phänomene voranzubringen.