Umschwünge
Dieter Ammanns Orchester- Triptychon «Boost – Turn – Core»
Stefan Drees
Das neue Orchesterstück
Turn (2009/10) von Dieter Ammann, dem diesjährigen «Composer in residence» des Lucerne Festivals, wird am 25. August 2010 im Luzerner KKL uraufgeführt. Es figuriert als eine Art «missing link» zwischen den schon vorhandenen Orchesterwerken
Boost (2000/01) und Core (2002), die im gleichen Konzert aufgeführt werden. Die Komposition Turn, bei einer Gesamtaufführung aller drei Werke den Mittelpunkt von Ammanns Orchester-Triptychons bildend, ist als Satz entworfen, der «in ruhigem Tempo ein dichtes Geschehen organisiert und tonal auf Zentraltöne fixiert ist, die oft als Basstöne auch den Satz grundieren» (Marie Luise Maintz). In seiner Analyse arbeitet Stefan Drees heraus, dass der im Gegensatz zu Boost und Core ruhigere Charakter vor allem aus den hierauf bezogenen harmonischen Wechseln resultiert, die sich weitaus gemächlicher vollziehen als in den beiden Rahmenteilen. Gegenstand der Untersuchung, die auch allgemeine Erkenntnisse zur Arbeitsweise Ammanns befördert, ist ferner die Handhabung divergierender musikalischer Situationen und Prozessualitäten.