Stimmen
Einige verschwiegene Momente im Musiktheater
Benjamin van Bebber
Wie wäre einer zukunftsoffenen Praxis des Musiktheaters ein diskursiver Boden zu bereiten? Werk, Repräsentation, Interpretation sind weiterhin die begrifflichen und institutionell verteidigten Bollwerke, mit denen man sich in Praxis und Kritik des Musiktheaters beständig konfrontiert sieht. Wo aber findet sich Musiktheater, das, jenseits hermeneutischer Werk-Exegesen, eine unvoreingenommene Auseinandersetzung mit den mannigfaltigen Möglichkeiten sucht, die ein Gesang im konkreten Hier und Jetzt einer Aufführung freisetzen? Wie lässt sich Oper wieder als ernstzunehmende theatrale Form denken? Die Faszination kreist um die Stimme: Die je singuläre Stimme, die singende Stimme, die auch und gerade im Theater als Möglichkeit erscheinen kann, dem Fremden offen zu begegnen.
