Dissonance

À bout de souffle ?

Die Wittener Tage für Neue Kammermusik (6. bis 8. Mai 2011)

Philippe Albèra, Torsten Möller

 


Les Journées pour la musique de chambre nouvelle de Witten (Wittener Tage für Neue Kammermusik) constituent chaque année un rendez-vous essentiel : on y mesure, dans des formes restreintes où le spectaculaire et le décoratif ne peuvent guère jouer un rôle, l’état de la création, et plus précisément même, l’état d’une pensée musicale en quelque sorte mise à nu. S’il fallait, pour cette version 2011, dégager une ligne de force, ce serait celle d’un raffinement d’écriture qui oscille entre pureté et maniérisme, entre une expression subjective intimiste et une recherche sonore poussée à ses limites. La hache de guerre de la modernité étant depuis longtemps enterrée, les compositeurs ont réhabilité avec plus ou moins de bonheur la consonance, la fluidité du discours musical, la continuité des processus, sans pour autant abandonner, dans certains cas, les situations expérimentales. Les pièces définissent chacune un univers musical refermé sur soi, où les tensions avec le passé, comme celles qu’engendre la recherche d’un inouï, ont été résorbées.

 

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Veuillez lire la suite dans le numéro 115 de DISSONANCE (septembre 2011).

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«Wittener Tage für Neue Kammermusik» heisst es nun schon seit 1969 – und vielleicht ist dieser 2011er Jahrgang ja Anlass, nach mehr als 40 Jahren über eine Namensänderung nachzudenken? Mit Kammermusik jedenfalls hat nicht nur die Bootsfahrt auf der Ruhr wenig gemein, die Manos Tsangaris so kurzweilig und poetisch gestaltet. Wieder einmal ist Tsangaris’ Thema das Innen und Aussen, gleich in mehrfacher Hinsicht: Raus aus dem Konzertraum, rein in die Natur heisst einerseits die Devise. Entscheidender aber ist das Spiel mit inneren Illusionen und äusserer, ganz realer Lebenswelt. Beiläufige Stücke: Schwalbe nennt der Kagel- chüler seine Inszenierung. Achtern auf dem Heck begleitet ein Hornist eine Frauenstimme, die mal singt, aber auch sprechend das Geschehen am Ufer kommentiert: Da läuft ein Jogger, der sich laut Erzählerin gleich die Schnürsenkel binden wird – und es dann auch tut. Da steht plötzlich ein Musiker in Anglermontur im Wasser und probiert ein paar Töne aus. Gegen Ende des etwa 30- minütigen Ruhrgleitens dünnen die begleitenden Kommentare der Sprecherin aus: Was bleibt, ist Tsangaris’ Spiel mit Kunst und Wirklichkeit: Hat er nun die Angler dort auch für seine Kunst bestellt? Und was ist mit diesem flüchtenden Geschäftsmann? Hektisch dreht er sich um. Dann wird er getroffen, sein Rücken färbt sich rot. Nun ja, dieses Mal wird es wohl doch Kunstblut sein. Tatsächlich hat sich Tsangaris von hoher Kunst inspirieren lassen: Pate für seine im wahrsten Sinne «beiläufigen» Stücke steht  Jean Luc Godards Film À bout de souffle. Die Verfolgung als Zitat.

 

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by moxi