Wer hat das schönste Paradigma?
Interpretationsforschung unter der Lupe
Manuel Bärtsch
Interpretationsforschung gehört zu den thematisch sehr breiten Forschungsfeldern, Orientierung ist da selbst für Insider nicht immer leicht. Dieser Artikel umreisst das Gebiet, indem er einige emblematische Ansätze der Forschung zur Klaviermusik vorstellt. Die scharfe Trennung dieser Vorgehensweisen beruht aber meist auf paradigmatischen Setzungen, deren Sinngehalt hinterfragt werden kann. Der Autor schlägt ein aus diesen Ansätzen gespeistes hybrides Orientierungsmodell vor; anhand einer Analyse zweier Interpretationen der „Arietta“ aus Beethovens op. 111 soll das Potential einer solchen Sichtweise abgeschätzt werden.